Die Zillertalbahn

Intro

Es gibt unzählige Eisenbahnstrecken in verschiedenen Spurgrößen auf der Welt - und natürlich auch in der kleinen Welt der Modellbahn.

 

Aber eine ganz besondere Strecke bzw. Bahn wollen wir hier kurz vorstellen: Die Zillertalbahn.

Geschichte

Die Zillertalbahn ist eine österreichische Schmalspurbahn in der Bosnischen Spurweite von 760 mm. Sie führt durch das Zillertal in Tirol von Jenbach nach Mayrhofen. Eigentümer und Betreiber der Strecke ist die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG – vormals Zillertalbahn AG – mit Sitz in Jenbach. Am Unternehmen sind vorrangig die Anliegergemeinden der Strecke beteiligt. Neben der Bahn betreibt die Gesellschaft auch einige Omnibuslinien in der Region.

 

Seit Ende der 1860er Jahre wurde aufgrund der schlechten Verkehrsverhältnisse im Zillertal immer wieder vereinzelt in der Presse gefordert, eine Eisenbahnstrecke zu bauen. Die vorhandene Straße war schlecht befahrbar, sie verlief beispielsweise durch Sümpfe. Auch mussten Reisende nach Mayrhofen eine Übernachtung in Zell am Ziller einplanen. Doch erst 1892 wurden sich die Gemeindevorsteher einig und gründeten ein sogenanntes Bahnkomitee, welches dann drei Jahre später den Bahnbau endgültig beschloss. Mehrere Projekte wurden in Erwägung gezogen, von Brixlegg aus entlang des rechten Ziller-Ufers, die heutige Linienführung und eine Verbindung zur Pinzgauer Lokalbahn über den Gerlos. Auch die Frage, ob die Normalspur oder die kleinere Bosnische Spurweite (760 mm) verwendet werden sollte, wurde erwogen. Kostengründe und militärische Erwägungen ergaben aber den Ausschlag zugunsten der Schmalspurvariante. Als Unternehmensform wählte man die Aktiengesellschaft zur Beschaffung des Grundkapitals. Im Juli 1898 wurde schließlich das erforderliche Stammkapital in Höhe von 150.000 Gulden oder 300.000 Kronen, heute etwa 1,2 Mio Euro, erreicht. Um die nötige staatliche Konzession zu erhalten, bestimmte man einen Landtagsabgeordneten, einen Hotelier, sowie einen Arzt, alles angesehene Bürger, als Bewerber. Erteilt wurde die Konzession am 2. Dezember 1895 durch den k.k. Eisenbahnminister Heinrich von Wittek, und am 26. Dezember 1899 wurde die Zillerthalbahn Actiengesellschaft gegründet.

Im Jahr 1900 war der Baubeginn, in Betrieb genommen wurde die Strecke in vier Etappen. Am 31. Juli 1902 wurde das letzte Teilstück von Zell am Ziller nach Mayrhofen, dessen Errichtung sich aus finanziellen Gründen verzögerte, eröffnet.

Als Anfangsausstattung besaß die Gesellschaft zwei Dampflokomotiven der Reihe U, 10 Personenwagen und 22 Güterwagen.

Eine bessere finanzielle Unterlage erhielt die Bahn von 1927 bis 1976 durch das Magnesit-Bergwerk in Vorderlanersbach. Bereits in den 1920er Jahren wurde der erste Triebwagen mit Verbrennungsmotor beschafft. Mitte der 1960er-Jahre sollte die Zillertalbahn allerdings zugunsten des Ausbaus der Zillertalstraße eingestellt werden. Für den Bau des Speicherkraftwerks in Mayrhofen (Bauzeit 1965 bis 1971), konnte die Bahn als Transportmittel für Baumaterial (325.000 Tonnen Zement) und Gerät ihren Weiterbestand sichern. Für diese Transportaufgabe wurden Rollwagen und zwei weitere Dieselloks für die Güterzüge angeschafft. Seit 1980 wurden Gleise und Fahrzeuge grundlegend erneuert. Seit 2003 ist die neue, verstärkte Innbrücke bei Rotholz in Betrieb. Im Jahr 2007 begann der teilweise zweigleisige Ausbau der Zillertalbahn. Seit dem 1. August 2011 wird die Haltestelle Laimach-Regionalmuseum bedient.

Die Strecke dient heute vor allem dem Nahverkehr, dem touristischen Verkehr und dem Güterverkehr (Holztransport) vom und zum holzverarbeitenden Betrieb Binderholz GmbH in Fügen im Zillertal. Der Güterverkehr wurde 2013 quasi auf Null reduziert, da Binderholz auf LKW-Verkehr umgestiegen ist. Die Rollwagen sind daher in Jenbach bis zu einem erneuten Einsatz gestapelt. Nach Bedarf verkehrt morgens zwischen 9 und 10 Uhr noch ein Güterzug für die Abfuhr von Holzprodukten (Schnittholz).

In den Jahren 2011 bis 2013 gab es Überlegungen, die Zillertalbahn entlang des Zillers bis zur Talstation der Ahornbahn unter Anbindung der Penkenbahn zu verlängern. Die Trassierung und Finanzierung blieb jedoch unklar, so dass dieses Projekt bisher nicht realisiert wurde.

Im Jahr 2014 wurde der Bahnhof Kaltenbach-Stumm umgestaltet. Seitdem weist der Bahnhof die Besonderheit auf, dass zwischen dem Bahnhofsgebäude und den Gleisen die Landesstraße durchführt. Die Passagiere müssen diese über einen Zebrastreifen queren, um auf den Bahnsteig zu gelangen.

An der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG gehören 60,8 % diversen Tiroler Gemeinden, 4,9 % der Republik Österreich (dem Verkehrsministerium unterstellt), der Rest ist Streubesitz.

(Quelle: Wikipedia)

Verkehr

Im Bahnhof Jenbach trifft die Zillertalbahn auf die Westbahn, welche als Normalspurbahn von Wien über Linz, Salzburg und Innsbruck nach Bregenz führt. Ebenfalls in Jenbach hat sie auch Anschluss an die Achenseebahn, eine meterspurige Zahnradbahn. Somit treffen in Jenbach als einzigem Ort in Österreich drei verschiedene Spurweiten aufeinander.

 

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurden einige zweispurige Streckenabschnitte in Betrieb genommen, und zwar zwischen Kaltenbach und Aschau sowie zwischen Zell am Ziller und Ramsau-Hippach. Die Züge verkehren tagsüber durchgehend etwa im 30-Minuten-Takt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde ein alternierender Takt eingeführt, bei dem sich bei jeder zweiten Fahrt die Reisezeit um bis zu neun Minuten verkürzt. In Strass wird nun nur noch bei jeder zweiten Fahrt gekreuzt.

Die Zillertalbahn betreibt einige regionale Buslinien im und um das Zillertal. Die wichtigste Linie führt von Mayrhofen über Jenbach, Schwaz und Wattens nach Innsbruck. Aber auch der Gäste- und Dörferbus Mayrhofen - Hippach wird bedient. Weiters werden Linien von Jenbach zum Achensee und hochalpine Berglinien nach Hochfügen, Schwendberg, in den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen geführt.

Zusätzlich zum Linienverkehr werden auch Fahrzeuge für Busreisen bereitgestellt.

(Quelle: Wikipedia)

Fuhrpark

Neben einer Flotte moderner Diesellokomotiven und Triebwagen verfügt die Zillertalbahn über mehrere betriebsfähige Dampflokomotiven, mit denen „Dampfbummelzüge“ als ergänzendes touristisches Angebot geführt werden.

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Die Triebwagen VT 3–8 wurden zusammen mit Steuer- und Zwischenwagen in den 1980er und 1990er Jahren beschafft und leiteten die grundlegende Modernisierung der Zillertalbahn ein:
VT 3–4, VS 3–4, B4 32–35, BD4 42 (nach Umbau 2000/03 B4 32–33 und BD4 40–42)
VT 5-6, Einbau der Fernsteuerung in D 10 (1970/82 ex JZ)
1998 VT 7-8

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Diese Fahrzeuggeneration wird seit 2005 modernisiert, sie werden im neuen Design lackiert und erhalten unter anderem eine neue Innenausstattung mit bequemeren Sitzen. Ab 2004 wurden vier leistungsstarke Lokomotiven vom Typ Gmeinder D 75 BB-SE und acht Niederflurwagen bestellt.
Abgeliefert wurden:
2005 D 13–14
2007 D 15–16, VS 5, B4 34
2008 VS 7, B4 35–36
2009 VS 6, B4 37–38

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Niederflur- und ältere Fahrzeuge fahren heute in der Regel im Mischbetrieb, um in allen Zügen mindestens einen barrierefreien Wagen mitzuführen. Die historischen Reisezugwagen finden heute einschließlich einiger gebraucht von den ÖBB beschafften Wagen Verwendung in den Touristenzügen.

Anfang 2013 kam von der Pinzgaubahn als langfristige Leihgabe der Vts 11 zur Zillertalbahn, der als VT 1 in die Fahrzeugflotte eingereiht wurde. Im Austausch erhielt die Pinzgaubahn von der Zillertalbahn den Personenwagen BD4 42 (nun SLB VBDs 251) sowie die Lok 2 "Zillertal". Der VT 1 erhielt in den Werkstätten der Pinzgaubahn das typisch rote Farbkleid und die für die Zillertalbahn erforderlichen Anschlüsse an der Front. Weiterhin wurde auch der Innenraum modernisiert, so dass die Fahrgäste nun auf bequemeren Sitzen, die auch in den Niederflurwagen eingebaut wurden, Platz nehmen können. Es ist somit der erste "echte" VT 5090 bei der Zillertalbahn mit zwei Führerständen je Fahrzeugseite. Trotzdem wird der Triebwagen nur in Verbindung mit anderen Mittelwagen eingesetzt. Mögliche Zusammenstellung sind z.B. VT 1 + Mittelwagen + VT 3-8 oder VT 1 + Steuerwagen.

Ebenfalls 2013 kamen zwei Kleinstdiesellokomotiven D1 und D2 mit Baujahr 1991 zur Zillertalbahn. Die D1 dient als Ersatz für die D11, welche ihr Getriebe nach einem irreparablen Schaden an die D12 abgeben musste und betriebsunfähig ist. Demnächst kommt sie wieder zurück zur Rhein-Sieg-Eisenbahn. Die D2 wird später die D12 ersetzen, die aber noch betriebsfähig ist. Die D1 sowie die D2 von der Diepholzer Maschinenfabrik "DIEMA" kamen vom HOLCIM Zementwerk in Brunnen (Schweiz) und wurden wegen der dortigen Werksschließung überflüssig. Die D1 hat bereits das typisch rote Farbkleid erhalten und bekommt demnächst eine Funkfernsteuerung. Da die Führerstände sehr niedrig liegen und in Richtung Vorbau nur eine schlechte Sicht zulassen, werden die Führerstände demnächst erhöht.

Eine Besonderheit war der dieselelektrische Triebzug VT1, der von 1970 bis 1997 regelmäßig und bis 1999 dann nur noch aushilfsweise im Einsatz war. Der Zug war 1961–1963 in Rotterdam für das kapspurige Überlandnetz aus zwei meterspurigen Oberleitungs-Straßenbahnwagen der DB-Baureihe ET 195 erstellt worden, denen ein neu gebauter Generatorwagen zur Stromversorgung der beiden Triebwagen beigefügt worden war. Bereits im Februar 1966 wurde der Betrieb eingestellt und der Triebzug nach dem Verkauf an die Zillertalbahn erneut umgespurt. Nach der Ausmusterung bei der ZB wurde er in die Niederlande zurückgebracht und verkehrt dort seit 2002 bei der RTM-Museumsbahn in Ouddorp.

Der Güterverkehr wurde bis 2013 mit auf Rollwagen verladenen Normalspurgüterwagen abgewickelt. Seit etwa dem Sommer 2013 hat die Firma Binderholz als letzter verbliebener Güterverkehrskunde, den Transport auf LKW umgestellt. Seither gibt es keinen Güterverkehr mehr auf der Zillertalbahn.

(Quelle: Wikipedia)

Die Zillertalbahn als Modell

Und das erfreut die Modellbahner besonders: Die Zillertalbahn gibt es auch als Modell. Passend zur Schmalspur stellt die Firma Lilliput diverse Fahrzeuge und Waggons der Zillertalbahn in der Nenngröße H0e - also H0 als Schmalspur - her.

 

Erhältlich sind zum Beispiel Dampflokomotiven mit div. Personenwagons, Zuggarnituren mit Steuerwagen, Mittelwagen und Diesellok in verschiedenen Ausführungen, Güterwagen usw.

Andere Firmen stellen sogar die Busse der Zillertalbahn her.

Eine große Vielfalt, die das Herz des Modellbahners höher schlagen lässt.